Die israelische Gesellschaft – Schmelztiegel oder Mosaik
Vortrag in Kooperation mit dem Deutsch-Israelischen Freundschaftskreis
Der Zionismus und der daraus entstandene Staat Israel waren zunächst in der Hauptsache das Projekt europäischer Juden, und wenn es um die praktische Durchführung ging, vor allem das Werk der Juden aus Osteuropa. Bis zur Staatsgründung bestand der Jischuw, wie die im damaligen Mandatsgebiet ansässige jüdische Bevölkerung auch genannt wurde, daher fast ausschließlich aus Aschkenasim, also Juden aus Europa. Als Reaktion auf die Staatsgründung vertrieben die islamischen Staaten Nordafrikas und des Mittleren Ostens ihre jüdischen Bevölkerungen und es kam zu einer Einwanderungswelle sephardischer Juden aus diesen Ländern. Gleichzeitig blieben auch viele Araber im neugegründeten Staat Israel. Und schließlich kam es nach dem Fall der Sowjetunion noch einmal zu einem großen Einwanderungsstrom von Juden aus diesem Kulturkreis nach Israel.
In ihrem Vortrag versucht Frau Grün-Reder, eine Erklärung für die gesellschaftlichen Entwicklungen in diesem Bevölkerungskonglomerat und auch die jeweiligen politischen Entscheidungen zu finden, die in diesem Land gefällt wurden und werden.